Leseteppich, oder wie man es nennen will…

Am Anfang des Leselernprozesses gebe ich den Kindern zum Üben gerne mal den einen oder anderen Leseteppich, Silbenteppich oder unter welchem Namen man die Leseblätter auch immer kennt. Ich kenne sie aus dem IntraactPlus-Ordner. Bei diesem Konzept, wird damit gearbeitet.

Gleich zu Beginn möchte ich kurz sagen, dass das hier jetzt keine Abhandlung über IntraactPlus wird und auch dass ich nicht darüber diskutieren will, ob das nun eine Methode der Konditionierung ist oder nicht! Ich nutze die „Teppiche“ als Ergänzung, denn wie es sich mit allem verhält – meiner Meinung nach, macht den Erfolg eine gute Kombination verschiedener Aspekte, Methoden oder Ideen aus! Ich bin kein Fan von Einseitigkeit, bzw. Ausschließlichkeit. Deshalb picke ich mir gerne „Dinge“ aus Lehrwerken heraus, die mir zusagen und die sich meiner Meinung nach für die Kinder eignen.

Nun also zu den Lese-Arbeitsblättern…

Die nutze ich wirklich nur so lange, bis ich das Gefühl habe, das Kind hat das Zusammenschleifen verstanden und muss es nicht mehr mit den Blättern weiter isoliert vertiefen/üben. Die Blätter ergänze ich natürlich, entsprechend dem Buchstaben, der gerade dazugelernt wurde.

Die Kinder erhalten ein Lesefenster. Das sieht man unten. Das Mittelfeld wird herausgeschnitten, dann laminiert man das Ganze und man kann es so wunderbar über den Leseteppich schieben und sieht nun nur das gerade zu Lesende. Das „Drumherum“ wird „ausgeblendet“. Das ist der eine Vorteil, der andere ist… Es macht Spaß :o)

Auf den ersten Leseblättern geht es darum die Buchstaben erstmal zu erkennen, sprich ihnen einen Laut zuzuordnen. Groß oder klein und sie dann richtig zusammenzusetzen. Für Kinder die Schwierigkeiten damit haben, ist das schon Herausforderung genug. Mit jedem neuen Buchstaben erweitern sich natürlich die möglichen Buchstabenzusammensetzungen, entsprechend auch die sinnvollen Wörter, aber auch die möglichen „Quatsch-Silben“.

Liest ein Kind nun, angenommen, von oben links nach rechts, Reihe für Reihe, ist es wichtig, dass es auch das Bild benennt. Das Kind liest also: Im, am, mi, Ameise – Maus, Mi, Am, Ma – …

Wenn ich mir das jetzt richtig gemerkt habe, geht es dabei um die Verknüpfung der Hirnhälften. Die rechte Gehirnhälfte ist ja u.a. spezialisiert auf Bilder, Formen etc. und die linke Gehirnhälfte u.a. auf Buchstaben, Zahlen und Schriftbilder (und viiiiieles mehr). Somit „switched“ das Gehirn beim abwechselnden Lesen der Buchstaben/Wörter und Benennen der Bilder zwischen linker und rechter Hemisphäre. (jetzt mal ganz vereinfacht)

Ich hatte mich vor meinem letzten Durchgang mal grob mit der IntraactPlus Methode auseinander gesetzt und eine Kollegin (Danke immernoch dafür, Bruni!) hatte mir ihre Leseteppiche zukommen lassen. Da sie dieselbe Buchstabenreihenfolge hatte, wie ich damals mit Einsterns Schwester, passte das super. Dafür war ich sehr dankbar und ich habe damals gute Erfahrungen damit gemacht. Somit hatte ich mir fest vorgenommen, es in diesem Jahr wieder damit „zu versuchen“. (Änderungen im Plan, wie immer, vorbehalten…)

 Das sind die ersten Blätter, für die ersten drei Buchstaben, 
welche bei unserem Lehrwerk I, M und A sind.
So sieht das Lesefenster dann aus. 
Die Mitte wird vor dem Laminieren herausgeschnitten.

15 Kommentare

  • Das gefällt mir sehr gut! Welche Schriftart verwendest du für die silbenbögen? Im Förderschulbereich haben wir gute Erfahrungen mit dem Konzept gemacht. VG

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  • Liebe Valessa, danke für die tolle Idee !!
    Werde mich jetzt auf die Suche nach meinen Silbenteppichen machen – angelehnt an das ABC der Tiere.
    Liebe Grüße
    Andrea aus dem Schwarzwald

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  • Liebe Valessa,
    welchen Buchstabenlehrgang verwendest du in diesem Schuljahr?
    Liebe Grüße
    eine Kollegin

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  • Wow. Die Leseteppiche sehen super aus. Rein informative Frage, bitte nicht als lästig ansehen: Hast du eventuell vor die Teppiche in deinem Blog zur Verfügung stellen?
    Ansonsten würde ich mich am Wochenende auch direkt an die Arbeit machen. Du motivierst mich sehr 🙂

    Danke dafür!

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  • Tolle Idee! Stehen die Bilder in Verbindung zu den Silben (und ich erkenne das nur nicht?)? Und das herausgeschnittene Feld ist dann quasi so groß wie ein Silbenfeld, richtig?
    Liebe Grüße

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    • Wie? In Verbindung zu den Silben? Die Bilder sind halt die passenden zu den Buchstaben. Dieselben wie auf den Anlautplakaten, in dem Fall zu Zebra.
      Das Fenster ist, sinnvoller Weise ;o), so groß wie das Lesefeld. Sonst würde es rundherum zu viel oder zu wenig abdecken, bzw ggf nicht die ganze Silbe oder das ganze Wort zeigen. LG valessa

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    • Ich hatte das auch anders verstanden 😀 Ich dachte, in jeder Zeile passt eine Silbe zum Anlaut des Bildes in der Zeile. Aber das stimmt nicht, oder? Wenn nicht, verstehe ich whrlich gesagt auch noch nicht so ganz den Sinn der Bilder. Es fangen ja auch nicht alle Silben in der ersten Zeile mit a wie ameise an..? *binverwirrt
      Lieben Gruß
      Pipasa

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    • Also, ich verstehe gerade die Frage nicht richtig, muss ich gestehen… Ich habe es doch oben im Blogpost beschrieben, wofür die Bilder im Leseteppich drin sind.
      Theoretisch könnten es auch andere Bilder sein. Ich habe halt die passenden zu den bisher gelernten Buchstaben gewählt.
      Es ist ne reine Anfangsleseübung. Dient lediglich dem Zusammenschleifen üben. Nix mit Zuordnen oder passenden Silben oder so.

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