Fermi für Anfänger

Heute haben wir endlich mal den Fermi-Einstieg gewagt. Jaja, bevor ihr gleich schreibt: DAS IST ABER KEIN ECHTES FERMI… Ich weiß, aber zum Einstieg sind solche Aufgaben ja sehr gut, um anzubahnen, dass man verschiedenste Aspekte, bei Aufgaben berücksichtigen muss. Ich wollte damit ja schon in der Eins einsteigen, aber irgendwie hat’s nie geklappt, dann hatte ich kein Mathe mehr bei mir, dadurch, dass es in der Hand der Referendarin war und jetzt habe ich endlich mal eine Stunde Zeit gefunden, in der ich es gewagt habe.

Heute ging’s erstmal um zwei Aufgabenstellungen:

Kann das stimmen?

  1. In einer Schulwoche hört man den Gong mehr als 20 mal.
  2. In die Lindenschule gehen mehr als 200 Kinder.

Eins kann ich schon mal vorab sagen… Ich war beeindruck, wie schnell die Kinder sich in die Aufgaben hineingedacht haben und wie logisch sie an die „Sache“ herangegangen sind. Ich will es euch mal beschreiben und dazu habe ich auch die beiden Tafelbilder fotografiert. Die Kinder haben ihre Ideen geäußert und ich habe Stück für Stück mitgeschrieben, um ihnen zu zeigen, wie man so etwas angehen kann, damit sie es künftig ungefähr wissen, wenn sie allein solche Aufgaben lösen sollen/wollen. Es handelt sich und eine recht unstrukturierte Tafel-Mitschrift, nicht schimpfen bitte :o)

Aufgabe 1:

Die Aufgabe wurde gelesen und erstmal haben wir abgestimmt. Wer glaubt das stimmt? Wer glaubt das stimmt nicht? Tja, aber wer hat nun recht? Ein Kind meldete sich und sagte direkt: „Wir haben ja 2 Pausen am Tag, und dann gongt es immer am Anfang und am Ende, also vier Gongs.“ (Nach einer kurzen Diskussion darüber, ob es Gongs, Gonge, Gönge oder wie auch immer heißt, ging es weiter…) Ein weiteres Kind: „Es gongt ja auch, wenn wir zur ersten reingeholt werden.“ Ein weiteres Kind: „Und wenn wir heim gehen…“ Dann fiel jmd. ein: „Wir haben ja auch noch ’ne Fünf-Minuten-Pause. Da gong es ja auch zweimal.“ Damit waren wir bei 8 Gongs. Einige waren bereits zufrieden und meinten: Siehste, wir hören den Gong nicht 20-mal. Wiederspruch: „Aber das ist ja nur EIN Tag…“ Ein weiteres Kind: „Dann müssen wir mal fünf rechnen.“ 5 mal 8 Gongs können „wir“ aber leider noch nicht, deshalb wurde es dann so gerechnet, wie es rechts im Bild zu lesen ist…

Aufgabe 2:

Hier verlief die Lösung der Aufgabe ähnlich. Es wurde vorher überlegt, stimmt’s oder stimmt’s nicht. Und dann ging es los…
Bei der Frage „Wie viele Kinder sind denn in jeder Klasse?“ habe ich den Kindern erstmal geholfen mit der UNGEFÄHR 20 Zahl. Sie wussten allerdings, dass das nicht genau ist, denn in unserer Klasse sind ja 18 und in der Klasse gegenüber mehr als 20. Man war sich also klar, dass das nicht ganz stimmte. Interessant war an der Stelle, dass etliche Kinder die analoge Aufgabe zu 9 mal 20 Kinder, bildeten: 9 mal 2. Sie wussten, dass das 18 ist und es wurde ohne lang zu überlegen eine Null an das Ergebnis gehängt. Erfreulich :o) Mit diesem Ergebnis waren die Kinder allerdings nicht zufrieden, sie wollten es nun genau wissen. Es wurde sich aufgeteilt und in den Klassen höflich nachgefragt, wie viele Kinder darin sitzen. Das wurde notiert und dann rauchten die Köpfe. Auf Schmierzetteln wurde gerechnet und gerechnet… Es kamen teilweise abenteuerliche Ergebnisse heraus, aber auch viele, die ganz nah dran waren und bei denen sich nur um Peanuts verrechnet worden war. Es gongte und kaum einer wollte in die Pause. Man war zu neugierig, wie denn nun das Ergebnis ist und wer richtig gerechnet hat. :o) Und vor allem: Stimmt’s? Oder stimmt’s nicht? Unten rechts im Bild sieht man noch, eine Art der Rechnung, die mir ein Kind diktiert hat… Zuerst die drei 20er zusammen und so weiter… Also wenn das mal nix ist…

War ’ne schöne Mathestunde!!!

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